Unterwegs mit den Spurmachern
Ein schöner Bericht über die Spurmacher von Pop-Up-Bikelanes in Kreuzberg gibt es beim Deutschlandfunk.
Ein schöner Bericht über die Spurmacher von Pop-Up-Bikelanes in Kreuzberg gibt es beim Deutschlandfunk.
PRESSEMITTEILUNG
Berlin, 12. September 2019 – Ein Bündnis von Anwohner*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen veranstaltet von Freitag bis Samstag (13. – 14. September) ein Parklet-Festival, um gegen den Rückbau der Begegnungszonen in der Bergmannstraße zu protestieren. Sie fordern: Die Parklets müssen bleiben und der von Menschen eroberte Platz darf nicht wieder den Autos zurückgegeben werden.
Unter dem Motto „No parking on the dancefloor“ zeigen sie der Politik, was man mit einer Straße alles anfangen kann, wenn sie nicht von Autos zugestellt und durch Autoverkehr zu einem gefährlichen Ort gemacht wird. Es gibt Platz für Kinder zum Spielen, Tischtennis, ein Straßenkino und Konzerte. In einer Podiumsdiskussion am Freitag um 16.30 Uhr diskutieren die verantwortlichen Politiker*innen darüber, warum sie die Parklets vor Ende der Testphase abbauen wollen.
Die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg möchte die Begegnungszonen am 23.09. vorzeitig zurückbauen. Die Planung für die Umsetzung der aktuellen Beteiligungsergebnisse wird laut Bezirksamt mindestens zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Eine Fertigstellung ist also nicht vor 2025 zu erwarten und realistischerweise auf das Jahr 2030 zu datieren. „Um die Klimakrise zu lösen, brauchen wir schnelle, kleine, einfache Maßnahmen: Poller, Parklets, Blumentöpfe und Hinkelsteine – genau wie in der Begegnungszone in der Bergmannstraße!“, sagt Sebastian Kraus vom Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg und Changing Cities.
Obwohl nur eine Minderheit der Menschen im Bergmannkiez Auto fahren, nehmen Autos die überragende Mehrheit der Straßenfläche ein. Die Umgestaltungen in der Bergmannstraße haben eine erste Umverteilung des Straßenraums zugunsten von Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ermöglicht. Gleichzeitig bleibt durch die Veränderungen auch mehr Raum für besonders notwendige Nutzungen wie Lieferzonen oder die Fahrzeuge von Menschen mit Behinderung. In den letzten Wochen konnte man beobachten, dass viele Menschen, die sich Latte Macchiato weder leisten können noch wollen, die Parklets genutzt haben.
„Wie lassen sich flächengerechte Strukturen gestalten, wenn bereits verlorene Parkplätze lautstark beweint werden? Autos isolieren Menschen und sie schaffen Gefahren für diejenigen, die sich frei zu Fuß und mit dem Rad in der Straße bewegen wollen. Denn Menschen leben von Begegnung und diese wird erst möglich, wenn man sichere Räume dafür schafft“, so Felicitas Soeiro von adhocberlin.
Das Festival kostet keinen Eintritt und richtet sich an alle Menschen, die eine Straße ohne Autos und mit viel Platz für eigene Ideen und Aktionen erleben wollen.
Ansprechpartner*innen für die Presse bei adhocberlin:
Felicitas Soeiro, felicitas.soeiro@gmail.com, 0176-23459650
Ansprechpartner für die Presse bei Changing Cities:
Heiko Rintelen, heiko.r@changing-cities.de, 0179-1516949
Weiterführende Links:
Veranstaltungswebsite:
http://noparkingonthedancefloor.de/
Offizielle Informationen zur Begenungszone in der Bergmannstraße: https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/strassen/faq-begegnungszone-bergmannstrasse-809112.php
Dokumentation der Beteiligungsverfahren seit 2012: http://leiser-bergmannkiez.de/bbbergmannkiez.html
Einwohner*innenantrag zur Verhinderung von Durchgangsverkehr und zum Erhalt der Parklets: https://www.rad-xhain.de/2019/08/bvv-einwohnerantrag-fuer-bergmannstrasse/
Begegnungszonen in der Schweiz:
https://begegnungszonen.ch/
Nachbarschaftsengagement im Superblock von Poblenou, Barcelona: https://www.vox.com/energy-and-environment/2019/4/9/18273894/barcelona-urban-planning-superblocks-poblenou
Bilder zur kostenlosen Nutzung für die Presseberichterstattung:
http://www.picdrop.de/volksentscheidfahrrad/presse
Diese Pressemitteilung im Online-Bereich:
https://changing-cities.org/presse.html
Informationen zu Changing Cities e.V.:
https://changing-cities.org
Informationen zum Volksentscheid Fahrrad: https://volksentscheid-fahrrad.de
Informationen zu adhocberlin: http://adhocberlin.de/
Über adhocberlin: Wir sind ein aktivistisches Netzwerk, das Akteure aus Zivilgesellschaft, Kunst und Politik miteinander verbindet, mit dem Ziel schnell #adhoc auf politische Gegebenheiten zu sensibilisieren, die es zu hinterfragen und reformieren gilt. adhocberlin ist politisch unabhängig, bedient sich medialer und performativer Ausdrucksformen und forciert sozialmoderne Realitäten, die den Herausforderungen der Jetztzeit, beispielsweise dem Klimanotstand, Möglichkeiten des Wandels entgegensetzen. adhocberlin ist ein Metanetzwerk, das situationsbezogen agiert und die Synergien spezifischer Netzwerke zu bündeln versucht, mit dem Ziel Ressourcen bestmöglich einzusetzen.
Über Changing Cities e.V.: Wir fördern zivilgesellschaftliches Engagement für lebenswertere Städte. Das bislang größte Projekt von Changing Cities e.V. ist der Volksentscheid Fahrrad in Berlin, mit dem es 2016 gelang, die Berliner Verkehrspolitik zu drehen und das bundesweit erste Mobilitätsgesetz anzustoßen. Changing Cities e.V. unterstützt landes- und bundesweit Bürgerinitiativen, die sich im Bereich nachhaltige Verkehrswende und lebenswerte Städte einsetzen, mit Kampagnenwissen oder stößt solche Initiativen an. Changing Cities ist als gemeinnützig anerkannt.
Über radXhain: Das Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg ist Teil eines Netzwerk aus verschiedenen Bezirksgruppen, die aus dem Volksentscheid Fahrrad hervorgegangen sind. Wir verfolgen das Ziel, den Stadtbezirk zu einem fahrradfreundlichen Ort zu machen. Der Weg dorthin ist noch weit, denn bislang ist die Infrastruktur für Radfahrende unzureichend oder gar nicht vorhanden. Das bemerken alle, die regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs sind und auch viele, die sich genau deswegen gegen das Fahrradfahren entscheiden.
perspektive-y.com hat einen schönen Video-Bericht über unsere Demo am Mittwoch erstellt.
Am vergangenen Mittwoch, den 26. September 2018, war das bezirkseigene Ordnungsamt Thema bei der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Friedrichshain-Kreuzberg nach einer großen Anfrage der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Dabei wurde vor allem Bezirksstadtrat Andy Hehmke kritisiert, der für die Abteilung Ordnung im Bezirk verantwortlich ist. In ihrem aktuellen Newsletter greift die SPD-Fraktion das Thema auf und verteidigt dabei vehement ihren Bezirksstadtrat Hehmke. Zur gleichen Zeit fand am Kreuzberger Heinrichplatz eine – offensichtlich durch den Bezirk angeordnete – Abschleppaktion statt, die von Mitgliedern des Netzwerkes Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg (RadXhain) beobachtet und dokumentiert wurde. Von den Ereignissen bei der BVV und der Schwerpunktaktion am Heinrichplatz berichtete auch die Berliner Morgenpost.
Bei der großen BVV-Anfrage der Grünen wurde vor allem die schlechte telefonische Erreichbarkeit des Ordnungsamtes bemängelt. Grundlage für diesen berechtigten Vorwurf war eine stichprobenartige Erhebung, welche vom Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg (RadXhain) durchgeführt wurde. Im Rahmen der Erhebung wurden die Meldungen bzw. viel mehr Meldungsversuche von falsch parkenden Fahrzeugen an das Ordnungsamt dokumentiert. Die Initiative stellte fest, dass das Ordnungsamt oft während der Dienstzeiten nicht erreichbar ist. Der Bezirk rechtfertigt die Nicht-Erreichbarkeit damit, dass zu den entsprechenden Zeitpunkten vermutlich alle Mitarbeiter*innen im Einsatz gewesen sind und somit auch keine neuen Aufträge entgegengenommen werden konnten. Man stelle sich vor, Polizei oder Feuerwehr würden phasenweise auf Grund eines erhöhten Einsatzaufkommens ihre Leitstellen schließen – es wäre nicht auszudenken!
Mitglieder von RadXhain machten im Falle einer telefonischen Erreichbarkeit des Ordnungsamtes sogar mehrmals die Erfahrung, dass die Ordnungshüter*innen sich weigerten wegen falsch parkender Fahrzeuge auszurücken. Einige der Beamt*innen meinten gar per Fernblick durch das Telefon erkennen zu können, dass vor Ort keine Behinderung oder Gefährdung gegeben ist, wodurch kein Einsatz erforderlich sei.
Hierbei sei erwähnt, dass die Erhebungsliste über die getätigten Anrufe zunächst dem Stadtrat Hehmke zugänglich gemacht wurde. Es gab einen gemeinsamen Termin im April dieses Jahres zwischen Vertretern von RadXhain und dem Bezirksstadtrat. Hier wurde die Liste der dokumentierten Anrufe vorgestellt und über weitere Probleme mit dem Ordnungsamt gesprochen. Auf die damals von Herrn Hehmke vereinbarten Rückmeldungen warten die Beteiligten des Gespräches bis heute!
Es ist unstrittig, dass die derzeitige Personalausstattung des Ordnungsamtes unangemessen ist, um den vielfältigen Aufgaben in unserem Bezirk gewissenhaft nachzukommen. Hier sieht RadXhain jedoch alle Parteien in der BVV und auch den Senat in der Pflicht, eine kräftige Personalaufstockung beim Ordnungsamt zu veranlassen.
Sind die Personalressourcen stark begrenzt, ist es umso wichtiger, eine gute und effiziente Arbeit zu leisten. Leider drängt sich der Eindruck auf, das Abschleppen (im Fachjargon “Umsetzen”) von falsch parkenden Fahrzeugen sei im Ordnungsamt Friedrichshain-Kreuzberg eine ungeübte Praxis.
So lässt der Stadtrat in der Berliner Morgenpost verlautbaren, eine Umsetzung sei selten unter einer Stunde zu bewerkstelligen. Dies deckt sich auch mit den völlig abstrusen Antworten in einer schriftlichen Anfrage (Schriftliche Anfrage SA/170/V, Frage 12). Geradezu erheiternd wird es, wenn der Stadtrat behauptet, ein Abschleppfahrzeug würde den Verkehr über eine Stunde aufhalten (Schriftliche Anfrage SA/119/V, Frage 3).
Kommen wir mal zu den Fakten:
Die Anforderung eines Abschleppers dauert generell keine 5 Minuten. Außerdem sind die Abschleppunternehmen vertraglich dazu verpflichtet, innerhalb von 30 Minuten nach Anforderung am Einsatzort zu sein. Dies mag angesichts der Verkehrssituation in Berlin mal besser, mal schlechter gelingen. Eine ganze Stunde Wartezeit auf ein Abschleppunternehmen als Regelfall anzusehen, ist jedoch sehr weit hergeholt. Die tatsächliche Umsetzung eines Kraftfahrzeuges dauert nur wenige Minuten.
Geht man davon aus, dass ein Abschleppfahrzeug tatsächlich die vollen 30 Minuten für eine Anfahrt zum Einsatzort benötigt, ist eine Umsetzung des falsch parkenden Kraftfahrzeuges innerhalb von 40 Minuten ab Auftragserteilung problemlos möglich. Mit einer eher realistischen/üblichen Anfahrtszeit von ca. 20 Minuten ist eine Umsetzung sogar in einer halben Stunde zu schaffen. Ist das Abschleppfahrzeug erst einmal vor Ort, können zudem gleich mehrere falsch parkende Kraftfahrzeuge (sofern gegeben), innerhalb weniger Minuten und nacheinander auf freie Parkplätze in der Umgebung umgesetzt werden.
Wie ein konsequentes Vorgehen gegen Falschparker*innen aussehen kann, lässt sich am Polizeiabschnitt 52 im südlichen Teil von Kreuzberg aufzeigen, der hier übrigens auch die Arbeit des überwiegend untätigen Ordnungsamtes miterledigt.
Zuletzt kam im Bezirk die Idee auf, nicht nur im Rahmen der Einsatz- und Streifentätigkeit falsch parkende Kraftfahrzeuge zu ahnden, sondern auch Schwerpunktaktionen an Falschparker-Hotspots durchzuführen. Bei diesen Einsätzen soll ein Abschleppfahrzeug den Ordnungshüter*innen direkt vor Ort zur Seite stehen, wodurch die vermeintlich lange Wartezeit entfällt.
Am vergangenen Mittwoch konnten Mitglieder von RadXhain am Heinrichplatz Zeuge dieser ersten Schwerpunktaktion werden. Die Idee ist gut, die Umsetzung durch das Ordnungsamt hingegen war schlecht. So wurden während des ca. 1,5 stündigen Einsatzes durch 3 Kräfte des Ordnungsamtes insgesamt 7 Umsetzungen veranlasst. Einerseits zeigt sich, dass ein einziges Abschleppfahrzeug in dieser Zeit mindestens 7 Umsetzungen durchführen kann, was einem Zeiteinsatz von unter 15 Minuten je Vorgang entspricht (KfZ aufladen, an einen geeigneten Abstellort transportieren, dort absetzen und zum nächsten Einsatz zurückzufahren). Verteilt man das Resultat der eingeleiteten Abschleppvorgänge auf die Anzahl der vor Ort eingesetzten 3 Ordnungshüter*innen, so hat jede/jeder von ihnen lediglich 1,5 Umsetzungen je Stunde angeordnet. Ein solcher Wert, angesichts vieler unangetastet gelassenen, falsch geparkten Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe (vor allem in den Kreuzungsbereichen), kann man schlichtweg nur als Arbeitsverweigerung interpretieren.
Eine Schlussbemerkung tut noch Not: In der vorgenannten, schriftlichen Anfrage 119/V wird lapidar festgestellt, dass sich bedingt durch die – unzutreffend beschriebenen – Zeitaufwände, Ordnungshüter*innen für einen Strafzettel statt einer Umsetzung entscheiden. Ein Strafzettel fungiert als Sanktion für ein ordnungswidriges Verhalten. Viel wichtiger für die Allgemeinheit ist in Fällen einer konkreten Gefahr/Behinderung durch Falschparker*innen jedoch deren Beseitigung. Ein Strafzettel löst dieses Problem nicht. Radfahrende sind bei zugeparkten Radschutzstreifen dazu gezwungen auf die Spur des motorisierten Fließverkehrs auszuweichen und begeben sich dadurch unnötigerweise in Gefahr.
Auch Fußgänger*innen mit Kinderwagen oder mobilitätseingeschränkte Personen haben aufgrund der Falschparker*innen an zugeparkten Bordsteinabsenkungen häufig keine Chance, die Straße sicher zu überqueren. Werden Kreuzungen im 5-Meter-Bereich zugeparkt, werden Kinder beim Einbiegen in betroffene Straßen nicht oder erst spät gesehen; Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr werden behindert.
Lieber Herr Hehmke, bitte sorgen Sie dafür, dass Ihr Amt eine anerkennenswerte Arbeit auf der Straße abliefert, die im Sinne der Mehrheit der Bürger ist. Sie tragen eine entscheidende Mitverantwortung für die derzeitigen Verhältnisse auf den Straßen unseres Bezirkes. Solange Sie nichts gegen diese katastrophalen Zustände unternehmen, wirken Ihre Äußerungen, wie zuletzt bei der BVV und gegenüber der Berliner Morgenpost, wie ein schlechter Versuch von der eigenen Unfähigkeit abzulenken. Erledigen Sie bitte zuerst die eigenen Hausaufgaben, bevor Sie den Zeigefinger gegen andere Parteien erheben und diese für die mangelnde personelle Ausstattung des Ordnungsamtes verantwortlich machen.
Das Falschparken ist bei PKW-Fahrer*innen weit verbreitet, mal eben in der zweiten Reihe statt einen ordentlichen Parkplatz gesucht. Denn es geht ja auch schneller und kostet nichts. Dabei gefährdet Falschparken andere Verkehrsteilnehmer*innen. Anderen macht es das Leben schwer. Wenn Liefer- und Ladezonen zum Dauerparken benutzt werden, stellen sich Lieferanten einfach auf die Straße. Der Verkehr ist chaotischer und gefährlicher, und man kommt auch nur mit Verzögerung und genervt am Ziel an.
Laut einer schriftlichen Anfrage von der Linke im Abgeordnetenhaus wurden 2017 nur 16 Zweite-Reihe-Parker vom Ordnungsamt Friedrichshain-Kreuzberg umgesetzt und nur 124 Falschparker wurden von Radschutzstreifen, Rad- oder Gewegen umgesetzt. “Radfahrerinnen und Fußgänger sind auf das Ordnungsamt angewiesen, damit sie sich sicher durch den Bezirk bewegen können. Jedes mal wenn ich durch die Oranienstraße fahre, bin ich gezwungen, etwa einem Dutzend Zweite-Reihe-Parker auszuweichen. Das ist gefährlich!” beschwert sich Martin Kirchner vom Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg.
“Das Bezirksamt bekommt das Problem des Falschparkens nicht in den Griff. Falschparken lohnt sich, da die Knöllchen lächerlich niedrige Beträge kosten. Abschleppen aber wird für die Falschparkenden deutlich teurer. Konsequent falschparkende Autos abzuschleppen würde das notwendige Signal senden: Hier im Bezirk wird Falschparken nicht geduldet!“ sagt Dirk von Schneidemesser, Mitinitiator des Netzwerkes Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg. „Dieses Signal fehlt bisher, der Bezirk lädt zum Falschparken ein. Das kann lebensgefährliche Folgen haben.” Wir fordern eine sofortige Aufstockung des Ordnungsamtes mitsamt Fahrradstaffel. Zudem sollten weitere Möglichkeiten überlegt werden, zum Beispiel einen bezirkseigenen Abschleppwagen was das Umsetzen von Falschparker beschleunigen könnte.
Aktive vom Netzwerk Fahrradfreundliches Xhain haben von Ende 2017 bis April 2018 das Ordnungsamt 50 Mal angerufen und protokolliert, ob und wie sie jemanden erreicht haben. Von 50 Versuchen, das Ordnungsamt zu erreichen, wurden 37 (74%) Anrufe nicht entgegengenommen. Die anderen Anrufe wurden durch die Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes zwar höflich entgegen genommen, blieben aber oft mit der Begründung man habe keine Kräfte für den Einsatz folgenlos. Manchmal wurde auch die Gefährdung durch Falschparkende kurzerhand in Abrede gestellt.
Deswegen hat sich das Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg der ersten bundesweiten Falschparker-Aktionswoche angeschlossen, ausgerufen von der Initiative für Clevere Städte und dem ökologischen Verkehrsclub Deutschland. Denn Falschparken ist gerade in Xhain ein riesiges Problem. Wer z.B. bereits einmal durch die Oranienstraße gefahren ist, egal ob mit dem Auto oder mit dem Fahrrad, kann ein Lied davon singen.
Montagmorgen verteilten Mitglieder des Netzwerkes Schilder in der Oranienstraße “Sei kein Falschparker.“ Einige Einzelhändler*innen nahmen diese dankbar an und hängten sie in ihre Fenster. Sie fänden es unglücklich, dass durch Falschparken in der Oranienstraße ihre Kunden auf dem Weg zum Einkauf gefährdet werden.
Weiter Information zur bundesweiten Falschparkerwoche finden sie hier:
https://www.wegeheld.org/freie-wege
Die Webseite vom Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain Kreuzberg:
https://www.rad-xhain.de/
Schriftliche Anfrage von der LINKE im Abgeordetenhaus zu Maßnahmen gegen Behinderungen des Radverkehrs:
https://kleineanfragen.de/berlin/18/13591-massnahmen-gegen-behinderungen-des-radverkehrs
Schriftliche Anfrage der Grünen in der BVV zum Beitrag des Ordnungsamtes für sicheren Fuß- und Radverkehr (insbesonder 8 & 14):
https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/ka020.asp
Ansprechpartner Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg:
Dirk von Schneidemesser
+4917678399700
dirkvs@posteo.de
Zum Auftakttreffen vom „Netzwerk Fahrradfreundliches Friedrichshain-Kreuzberg“ hat uns FluxFM im Rahmen der Sendung „Stadt.Land.Flux“ zu unseren Hintergründen befragt.
Du kannst es hier nachhören.
Eine Machbarkeitsstudie soll den Abschnitt vom Knotenpunkt Yorckstraße/Katzbachstraße bis zum Südstern auf eine Radpromenade hin untersuchen.
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